Erinnere dich mal an einen Zeitpunkt zurück, bei dem dein Schreibtisch voll mit Aufgaben war: Die Gehaltsabrechnungen stapelten sich, Bestellungen mussten abgeschickt werden, ein Haufen E-Mails musste beantwortet werden und das Telefon stand auch keine Sekunde still. Und auf einmal konntest du keinen klaren Gedanken mehr fassen, sondern nur noch den Haufen Arbeit anstarren. Das war die sogenannte Task Paralysis. Was sie ist und was du gegen sie tun kannst, erfährst du jetzt!
Was ist die Task Paralysis?
Task Paralysis bedeutet auf Deutsch so viel wie „Aufgabenlähmung“. Sie tritt bei schwierigen Aufgaben auf, aber auch, wenn die To-Do-Liste unendlich lang erscheint. Unser Gehirn „friert“ sozusagen ein, wodurch wir unfähig werden, eine Aufgabe zu beginnen oder zu bearbeiten. Das wiederum führt dazu, dass wir Aufgaben viel zu spät anfangen – oder noch schlimmer – sie ganz vermeiden.
Wie entsteht die Task Paralysis?
Bei der Task Paralysis sind zwei Teile unseres Gehirns entscheidend: der Präfrontale Cortex und die Amygdala. Der Präfrontale Cortex ist das rationale menschliche Kontrollzentrum, während die Amygdala für unsere Emotionen zuständig ist.
Ein Forscherteam der Yale School of Medicine fand 2012 heraus, dass der Präfrontale Cortex unter starkem Stress an Einfluss verliert. Dadurch können wir Gedanken und Gefühle nicht mehr rational verarbeiten. Stattdessen übernimmt dann die Amygdala unser Denken, was dadurch von Emotionen und Impulsen geleitet wird. So gesehen verlieren wir also ein bisschen unseren Verstand!
Und nichts anderes passiert bei der Task Paralysis: Eine Aufgabe wird als Gefahr angesehen, wodurch unser Gehirn einfach dicht macht. Laut der klinischen Psychologin Dr. Ellen Hendriksen passiert dies vor allem Menschen mit einem Hang zum Perfektionismus: Diese Menschen können keine Fehler zulassen und haben zum Beispiel Angst, als inkompetent wahrgenommen zu werden oder wollen andere nicht enttäuschen.
Was kannst du gegen die Task Paralysis tun?
Gegen die Task Paralysis hilft nur eins – Aufgaben abzuarbeiten. Wenn du in einen Workflow kommst, merkt dein Gehirn, dass es keinen Grund zur Panik gibt. Am besten gelingt das dir, wenn du eine ganz große Aufgabe in viele kleine aufteilst. Laut Dr. Ellen Hendriksen wird dadurch der Widerstand geringer, mit der Arbeit überhaupt zu beginnen. Außerdem solltest du mit der Aufgabe beginnen, bei der du die wenigsten „Startschwierigkeiten“ spürst.
Kommen wir also nochmal auf den Aufgabenstapel vom Anfang zurück: Gehaltsabrechnungen, E-Mails und Bestellungen ausführen. Die Bestellungen hast du schnell erledigt, also beginnst du damit. Und dann teilst du die Aufgabe in viele kleine Unteraufgaben ein, was am Ende so aussehen könnte:
- Anfrage aus dem Lager raussuchen
- Bestellsoftware öffnen
- Produkt und Menge eintippen
- Bestellung abschicken
- Dem Lager Bescheid geben
Und danach kannst du zur nächsten Aufgabe springen und gehst genauso vor.
Die Überwindung der Aufgabenlähmung
Wie du herausgefunden hast, ist die Aufgabenlähmung eine häufige Herausforderung, aber sie ist nicht unüberwindbar. Indem du Aufgaben in kleinere, handhabbare Schritte unterteilst und mit den weniger einschüchternden beginnst, kannst du die Kontrolle über deine Arbeitsbelastung zurückgewinnen. Denke daran, jeder erlebt Momente der Überforderung, aber mit den richtigen Strategien kannst du das Gefühl des Feststeckens überwinden und deine Aufgaben effektiv angehen.
Behalte diese Tipps im Kopf, während du deine Arbeit bewältigst, und du wirst feststellen, dass du besser gerüstet bist, um den Anforderungen deiner täglichen Verantwortlichkeiten gerecht zu werden. Viel Erfolg, und möge deine Produktivität steigen!
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